JULIUS JURKIEWITSCH
Geboren 1989 in Regensburg
Klasse für Freie Kunst mit Schwerpunkt Malerei
Prof. Michael Hakimi
Julius Jurkiewitsch geht in seiner Praxis oft kumulativ vor, indem er Themen und Elemente von früheren Arbeitsprozessen und Werken ableitet und weiterentwickelt. Er arbeitet zugleich kollaborativ und gattungsübergreifend. Die Rekonfigurationen von Zeichen und Sinnkonstellationen und ihre Einbindung in installative Settings erfolgt dabei nicht selten unter der Verknüpfung eines romantisch-naturalistischen Weltbildes mit technologienahem, posthumanistischem Denken. In seiner Video-Arbeit serpent___singularity, 2020 befasst er sich beispielsweise mit den bildlichen Dimensionen von Naturimitation innerhalb einer technisierten Umwelt. Die Aneinanderreihung von Topografien aus Natur und Technologie verbindet Aufnahmen von mythischen Schlangenfiguren mit solchen aus Robotik-Umgebungen oder unterirdischen Bahninfrastrukturen. Auch die Montage folgt wie das daneben liegende Objekt, über das die Soundebene eingespielt wird, dem Narrativ einer Überblendung zweier Sphären – der natürlichen Umwelt und der aus ihr generisch gewachsenen Technosphäre. Zu seinen Arbeiten aus der Werkgruppe _ _ _ _ _ _ A, 2019 schreibt Julius Jurkiewitsch: „Ebenso pendeln die darin innewohnenden Verweise zwischen Präsenz und Anpassung, Symbol und Unbedeutsamkeit, zwischen Formalismus und Verzweiflung.“ Diese generative Ambiguität lässt sich auf viele seiner Werke übertragen.