"Die Skulptur ist noch nicht aufgegeben, es gibt noch Luft nach oben.“ Die Bildhauerin Valeria Stuflesser widmet sich futuristischen Themen in gegenständlicher Darstellungsweise.
Wenn man ihre künstlerische Entwicklung der letzten viereinhalb Jahre ansieht, erkennt man ein Paradigmenwechsel. Angefangen mit abstrakten Werken, entwickelte sich ihre Arbeitseise hin zu einer zunehmend figurativen Form. Ausgelöst hat dies der Drang nach einer tieferen Auseinandersetzung mit Themen der Skulptur, die über den ästhetischen Zweck hinaus gehen. Zwar sind die abstrakten Figuren konzeptionell durchdacht, jedoch dringt dieser Gedanke – so Valeria Stuflesser – nicht an die Oberfläche sondern erst der Titel gibt Hinweise auf eine zweite Ebene. Im Bewusstsein dass die Bildhauerei ein vorbelastetes Feld ist, da durch Formensprache schnell eine starke Verbindung zur kunstgeschichtlichen Vergangenheit hergestellt wird (figürlich – klassisch, abstrakt/konzeptuell – zeitgenössisch) sucht sie nach einer Möglichkeit, die beiden Elemente im postkonzeptuellen Denken zu verknüpfen, formale Diskurse zu vermeiden und eine neue Spannung zu erzeugen.
Die Objekte lassen den Blick auf eine kultische Weltanschauung zu, jedoch bricht sich die Formensprache in den futuristisch anmutenden, abstrakten Skulpturen. Der kultisch-archaische Aspekt verbunden mit einer futuristisch gedachten Formensprache lässt sich in der Skulptur „Back to business“ erkennen. War die Gattung Skulptur ein männlich dominiertes Kunstfeld und die Repräsentation des Weiblichen stets das dem Blick gefällige Abbild, so ist die Skulptur die Darstellung eines weiblichen Avatars, einer digitalisierten Form des Weiblichen, ein dreidimensionales Manifest.